Klassenerhalt auf Umwegen

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Pünktlich um 19 Uhr wurde am Samstagabend in der Sporthalle Misburg die Partie zwischen dem HSV Hannover und der HSG Ostsee angepfiffen.
Jan-Ove Litzenroth, Yannik Barthel und Yaron Pillmann waren nicht nach Hannover mitgereist und da neben Jasper Steingrübner und Christopher Hartwig auch Max Folchert weiterhin verletzt war, startete die HSG mit Henning Rost im Tor.

Die Mannschaft von Trainer Jens Häusler wollte den vorzeitigen Klassenerhalt aus eigener Kraft dingfest machen, nachdem es am vorherigen Spieltag gegen Schwerin nicht zu dem dafür benötigten Sieg gereicht hatte.
Zunächst starteten beide Mannschaften fahrig in die Partie.
Nach einem schnellen Treffer der Gastgeber gelang der HSG erst in der fünften Minute ihr erster Treffer zum 1:1. Dieser war ein kleiner Wendepunkt. Das Spiel wurde dynamischer, beide Mannschaften agierten konzentrierter und so entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem sich keines der Teams so wirklich absetzen konnte.
Auf beiden Seiten kam es zu 2-Minuten-Strafen, die jedoch niemand dafür nutzen konnte, sich weiter abzusetzen.
Dass dies dem HSV nicht gelang, lag unter anderem auch an Torhüter Alexander Haß, der in den ersten zwanzig Minuten zwei 7m-Würfe der Hannoveraner parierte.
Ab der 20. Minute machten die Gäste immer mehr Fehler. Sie vergaben ihre Chancen in der Offensive, und der HSV nutzte dies aus, konnte sich erstmals einen Vorsprung von drei Toren verschaffen (25.). Häusler reagierte, nahm eine Auszeit. Diese schien Früchte zu tragen, sodass sein Team zwei Treffer gut machte und zur Halbzeit den Anschluss erlangte. So ging es beim Stand von 12:11 in die Kabine.

Doch auch in Hälfte zwei häuften sich die ineffektiven Abschlüsse der HSG. Immer wieder scheiterten sie am gegnerischen Torhüter, während die Hannoveraner im Gegenzug trafen und ihren Vorsprung weiter ausbauen konnten. So lag Ostsee bereits in der 34. Minute mit einer Differenz von fünf Treffern zurück (17:12).
Die Mannschaft kämpfte, doch es gelang ihr nicht, den Rückstand längerfristig zu minimieren. Zu oft kam es zu technischen Fehlern und zu schwierig war es, die kompakt stehende Defensive der Gastgeber zu durchbrechen.
„Insbesondere in den ersten zehn Minuten in der zweiten Hälfte haben wir in der Abwehr keinen guten Zugriff gefunden, viele schnelle und einfache Tore kassiert“, befand Kreisläufer Christoph Schlichting nach Abpfiff. „Die Phase war der Knackpunkt, da wir auch im Angriff nicht effizient genug waren.“
So betrug die Differenz in der 42. Minute acht Tore (22:14).
In der Schlussviertelstunde spielte sich die HSG wieder in Fahrt. Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff stimmte das Zusammenspiel und so konnten immer wieder Tore gut gemacht werden, doch weiter als bis auf drei Treffer kam die Mannschaft nicht mehr heran (50.).
„Wir haben uns nicht aufgegeben und gezeigt, dass wir gegen so eine gute Mannschaft mithalten können, doch die ersten Minuten der zweiten Halbzeit haben uns das Genick gebrochen“, so Schlichting weiter. „So sind wir letztendlich dem Rückstand hinterher gelaufen und haben deutlich mit 33:25 verloren.“
Jedoch habe das Team viel für sich mitnehmen können. Gerade die jungen Spieler, die aufgrund des kleineren Kaders mehr Spielzeit bekommen konnten, haben ihre Sache gut gemacht.

Doch trotz der am Ende deutlichen Niederlage gab es Grund zum Feiern: Den vorzeitigen Klassenerhalt konnte sich die Mannschaft trotz des ausbleibenden Punktgewinns sichern, da die Mecklenburger Stiere beim TSV Burgdorf II mit 36:38 verloren.
Diese Nachricht wurde in der Kabine ausgiebig gefeiert und mit einem Klassenerhalts-Selfie gewürdigt. So kann die HSG nach ihrer bislang souveränsten Saison in der 3. Liga bereits mit dem nunmehr sechsten Drittliga-Jahr in Folge planen, was durch den Verein als überaus großer Erfolg gewertet wird.

Jannes Farschchi: „Im Endeffekt war es das erwartet schwierige Spiel, in dem wir mit dem stark dezimierten Kader meiner Meinung nach noch ein gutes Spiel machen und auch gut im Spiel sind. Ich hatte im Gefühl, dass uns hinten raus die Kräfte verlassen haben und wir – gerade im Rückraum – nicht mehr die Möglichkeiten hatten, zu wechseln, was dann einfache Fehler in unserem Spiel zur Folge hatte. Dass es mit dem Klassenerhalt dennoch so früh geklappt hat, ist natürlich eine super Nachricht, da freuen wir uns in der Mannschaft natürlich alle drüber. Jetzt gilt es aber auch als Mannschaft, nochmal alle Kräfte zusammenzunehmen, um die letzten Spiele besser zu gestalten, damit wir uns mit einem positiven Eindruck aus der Saison verabschieden können.

HSV Hannover: Lange, Weißhaar; Hoffmann 7, Sauß 5, Quedenbaum 4, Czok, Benckendorf, Edeler, Pichiri, Müller je 3, Schenker 2, Rüsch, Brandes, Klitzke, Langeheine

HSG Ostsee: Rost, Haß; Mendle 6, Kaiser 5, Leitz 4, Nagorsen, Möller je 3, Gohlke, Farschchi, Engelmann, Schlichting je 1, Schramm, Potratz Nächstes Wochenende: spielfreiNächstes Spiel: Samstag, den 25.02.2023 um 18:30 gegen den TuS Vinnhorst in Grömitz

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